May 2, 2015 / erstellt am:  May 10, 2015
Fotografie, Reportage, Brauchtum, Tradition / Bewertung: 6

Kampf der Königinnen

Der Kampf fand nicht nur innerhalb sondern auch ausserhalb der Arena statt. Innerhalb kämpften die Eringerkühe um den Titel «Königin der Bea» und ausserhalb kämpfte ich um einen möglichst guten Platz zum Fotografieren. Mit etwas Geduld und Ausdauer schaffte ich es bis ganz nach vorne an den Ring mit freiem Blick auf das Spektakel. Als spezielle Attraktion sind 30 Eringerkühe und ihre Besitzer aus dem Wallis angereist. Für mich der einzige Grund wieder einmal die Bea (Traditionelle Publikumsmesse für Gewerbe, Landwirtschaft und Industrie in Bern) zu besuchen.

Kopf an Kopf stehen sich zwei schwarze Muskelpakete gegenüber. Scharren mit den Hufen in der Erde. Verkeilen sich mit den Hörnern. Das Kräftemessen geht so lange, bis eine Kuh zurückweicht. In jeder Kuhherde herrscht eine Rangordnung. Im Zweikampf wird die Leitkuh ermittelt, welche die Herde anführt. Ein natürliches Verhalten, welches bei der Eringer Rasse besonders ausgeprägt ist.

Auch wenn diese Hierarchiekämpfe dem natürlichen Verhalten entsprechen, werden sie hier zur reinen Volksbelustigung ausgenutzt. Allerdings glaube ich nicht, dass die Tiere gequält werden. Es gibt kaum Verletzungen und wenn eine Kuh nicht kämpfen will, kann sie nicht dazu gezwungen werden. Es gibt also durchaus Schlimmeres wogegen sich Tierschützer einsetzen sollten.

Am Schluss stand die Siegerin Fest: die Kuh «Safran» (Nr. 27) allerdings nicht aus dem Wallis sondern aus Mühleberg (BE). Auch ich erreichte mein Ziel mit dieser Fotoreportage.

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