January 16, 2013 / erstellt am: February 1, 2013 Fotografie, Dokumentation, Kindergarten, Kinder / Bewertung: 8
Hässliche Kinder gibt es nicht
Kinder zu fotografieren ist eine dankbare Aufgabe, weil Kinder auf Fotografien in den meisten Fällen niedlich und süss wirken und weil es hässliche Kinder nicht gibt. Die Hässlichkeit kommt erst mit der Lebenserfahrung, schlechten Lebensgewohnheiten oder anderen Einflüssen.
Allerdings war ich erstaunt, dass es den Kindergartenfotografen immer noch zu geben scheint, so wie ich ihn zu meiner Zeit im Kindergarten erlebt habe. Heute haben die meisten Eltern eine eigene Digitalkamera und wahrscheinlich bereits unzählige Fotografien ihrer Liebsten, dachte ich. Dennoch wurde ich angefragt eine Kindergartenklasse zu fotografieren. Professionelle Fotografie sei eben doch noch etwas anderes. Dem stimme ich natürlich zu und es freut mich, dass dies immer noch geschätzt wird.
Wie bei den Erwachsenen auch, gibt es bei den Kindern solche die fotogener sind als andere. Bei gewissen Kindern war jede gemachte Fotografie brauchbar und bei anderen waren mehrere Anläufe nötig. Als brauchbar galt eine locker entspannte Ausstrahlung, ein natürliches nicht aufgesetzt wirkendes Lächeln und der direkte Blick in die Kamera. Eine anfängliche Schüchternheit musste überwunden oder ein allzu überdrehter Aktivismus beruhigt werden. Hilfreich dabei war, dass ich die Kinder während einer Beschäftigung fotografierte. Ich liess sie an einem Tisch zeichnen und in einem Krämerladen spielen. Allzu viele Regieanweisungen störten die Spontanität der Aufnahme und so brauchte es nur etwas Geduld um den richtigen Moment zu erwischen. Die Kinder mussten sich wohl fühlen und durften zu nichts gezwungen werden, so dass es für beide Seiten Spass machte. So entstanden neben den obligaten Gruppenfotos zwei Portraitaufnahmen pro Kind.
Immer wieder gerne bin ich bereit eine Kindergarten- oder Schulklasse mit meiner Kamera zu besuchen. Spannend wäre auch die Idee, die selben Kinder in paar Jahren wieder zu fotografieren um zu sehen, wie sie sich verändert haben.
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