March 19, 2017 / erstellt am: April 2, 2017 Fotografie, Dokumentation, Reportage / Bewertung: 7
Fotografische Dokumentation eines Wochenendes
Nicht nur aus Kostengründen hatten wir uns entschieden das Wohnzimmer und den Gang selber neu zu streichen. Nach 16 Jahren war die Lebensdauer des Anstrichs längst abgelaufen und Spuren der Abnutzung wurden sichtbar. Gute Vorbereitung ist halb gestrichen und dauerte eben so lange wie das Malen selber. Bilder abhängen, Steckdosen abmontieren, Ränder abkleben, Möbel in die Raummitte rücken, alles mit Folie abdecken und der Spass konnte beginnen.
Eigentlich hatte ich den Farbroller am Farbgitter abgestrichen und dennoch befand sich anscheinend noch zu viel Farbe am Roller. Als ich ihn an der zu malenden Decke ansetzte und zu rollen begann, fiel Farbe herunter und klatschte mir mitten ins Gesicht. Und nicht wenig. Trotz Schutzanzug gelangte die Farbe bis in meine Unterhose. Alles klebte. Die Lust am Malen ist mir schnell vergangen.
Selber Malen ist anstrengend und macht nicht unbedingt Spass. Den Stolz und die Genugtuung nach vollbrachter Arbeit hingegen gibt dir kein Fachmann. Den Muskelkater allerdings auch nicht. Nun weiss ich definitiv, dass ich lieber fotografiere als male. Ich wollte unsere Malerarbeiten fotografisch dokumentieren. Manchmal liegen Themen zum Fotografieren näher als man denkt und führen zu übrraschenden Ergebnissen.
«Die Dokumentarfotografie ist eine Art des Fotografierens deren Motivation es ist, ein fotografisches Dokument herzustellen, das für das Festhalten der Realität, als Zeit-Dokument, als Appell oder auch Warnung genutzt werden soll. Diese fotografischen Dokumente stellen dabei jedoch keine objektive, sondern eine subjektive oder ideologische Betrachtung zumeist mit sozialkritischem Hintergrund dar.» (Wikipedia)
Der sozialkritische Hintergrund ist bei diesen Fotografien nicht wirklich vorhanden, aber als persönliches Zeitdokument und sogar als Appell oder Warnung können sie durchaus gelten. Es entstanden Fotografien, die uns für immer und ewig an diesen Krampf erinnern werden.
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