March 3, 2011 / erstellt am:  March 5, 2011
aufgefallen, gefallen, Grafik, Plakate, Wettbewerb

Grafik ohne Dialog ist wie Theater ohne Publikum

«Grafik ist Kommunikation und vermittelt Botschaften. Mit dem Ziel, die kommunikativen Absichten der Kunden optimal zu erfüllen, stehen Grafikerinnen und Grafiker in einem ständigen Dialog: mit dem gesellschaftlichen Umfeld, mit neuen Technologien, mit Spezialisten und nicht zuletzt auch mit sich selbst.»

So steht es in der Einladungskarte zur Ausstellung «Grafik Design im Dialog» an der Schule für Gestaltung in Bern. Eine Ausstellung, die Einblicke in das Schaffen etablierter und auch junger Grafikdesignerinnen und Grafikdesigner geben will. Zugleich macht die Schule Werbung für sich selber. Denn ohne Schüler und Schülerinnen gibt es keine Schule. Ohne Lehrerinnen und Lehrer zwar auch nicht, aber diese sind wohl einfacher zu finden. Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass die Schule für Gestaltung Nachwuchsprobleme hat, da ich vermute, dass der Beruf des Grafikers nach wie vor sehr beliebt ist. Nichtsdestotrotz hat der Berufsverband SGD und die Schule zu einem Gestaltungswettbewerb für Grafik-Lernende in der Schweiz gerufen. Es soll für Grafik im Allgemeinen und für die Ausbildung im Besonderen im Format eines Tramhängers (250 x 350 mm) geworben werden.

«Gesucht wird ein Plakatsujet für die Ausstellung «Grafik Design im Dialog». Der Begriff «Dialog» soll interpretiert und grafisch umgesetzt werden. Die Wahl der Gestaltungsmittel ist frei. Das Ausstellungssymbol «D» muss in die Gestaltung integriert werden und soll mindestens einmal ganz erkennbar sein. Die Grösse ist egal. Das Symbol kann mehrmals verwendet werden, rotiert, gespiegelt, eingefärbt, mit Bildinhalt gefüllt oder sogar linear verwendet werden - einzig die Form darf nicht verändert werden. Es müssen weder Ausstellungstitel noch andere Textelemente berücksichtigt werden. Teilnahmeberechtigt sind alle Grafik-Lernende in der Schweiz (Berufslehre und Fachklassen). Die Jury besteht aus Mitgliedern des SGD-Berufsverbandes.»

Eingetroffen sind 134 Sujets von 82 Lernenden aus den Schulstandorten Bern, Biel, Lausanne, St.Gallen und Zürich. Von unbeholfen, überladen, am Thema vorbei, zu kompliziert oder zu simpel ist bei den ausgestellten Sujets alles vertreten und es ist interessant, sich sein eigenes Urteil zu bilden. Das Ausstellungssymbol «D» steht für «Dialog» (und Design) und wurde von Ursula Heilig entworfen. Da es an eine Sprechblase erinnert, war diese naheliegende Lösung oft zu sehen. Darum genügte Sprechblase alleine nicht, um aufzufallen. Meine Favoriten stimmten mehrheitlich mit dem Juryentscheid überein. Einmal mehr überzeugen formal reduzierte Entwürfe, kombiniert mit einer guten Idee. Diese kann einfach sein, muss aber zum Thema passen um eine prägnante Wirkung zu erzielen. Die 8 von der Jury ausgezeichneten Arbeiten werden gedruckt und in Tram und Bus auf die Ausstellung aufmerksam machen.

Meine 5 Favoriten:
Alessandro Longo / ERACOM, Lausanne (2. Lehrjahr)
Anouk Aschwanden / erdmannpeisker GmbH, Biel (2. Lehrjahr)
Fabienne Fiona Spengler / design by desire, Bern (1. Lehrjahr)
Kasimir Höhener, Schule für Gestaltung St. Gallen (Fachklasse Grafik)
Hekuran Avdili / Prime Communications AG, Zürich (3. Lehrjahr)
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