September 16, 2011 / erstellt am:  September 16, 2011
aufgefallen, gefallen, Grafik, Plakat

Sauberes Wasser, knappes Gut

Die weltweiten Wasserressourcen sind beschränkt. Vor allem, wenn es um sauberes Trinkwasser geht. Aber immer mehr Menschen wollen daran teilhaben. Durch eine gerechte Verteilung würde es für alle reichen. Diese gerechte Verteilung ist aber nicht vorhanden und darum haben 800 Millionen Menschen weltweit keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser, wie das Plakat von Benjamin Scheurer behauptet. Ob diese Behauptung stimmt, ist schwierig zu überprüfen. Aber wir haben alle schon davon gehört, vor allem wenn wir an Afrika und den Nahen Osten denken.

Auf überzeugende und vor allem klar verständliche Art und Weise wird mit diesem Plakat auf die Wasserproblematik hingewiesen. Die Bildidee überrascht auf den ersten Blick, bringt die Problematik aber vereinfacht auf den Punkt. Die Doppeldeutigkeit des kurzen Satzes «es reicht» ergänzt die inhaltsstarke Bildbotschaft. «Es reicht» einerseits im Sinne von Stopp mit der ungerechten Verteilung des Wassers, denn andererseits würde es für alle reichen. Dezent zurückgenommen der erklärende Satz zur Plakatbotschaft. Geschickt die Verwendung der absoluten Zahl von 800 Millionen Menschen. Denn nachgerechnet würden 12% der Gesamtbevölkerung von annähernd 7 Milliarden nach wenig klingen. Auch die blaue Farbe als Hintergrund passt, da wir mit blau «Wasser» assoziieren. Das Plakat bietet zwar keine Lösung des Problems, weisst aber darauf hin und ruft es in unser Bewusstsein zurück, was die Aufgabe war. Ein gelungenes Beispiel guter visueller Kommunikation.

Im Auftrag der DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) wurde das Plakat an der Hochschule der Künste Bern im ersten Semester der Visuellen Kommunikation von Benjamin Scheurer gestaltet. «Sauberes Wasser, knappes Gut» war das durch die Dozenten Christoph Stähli Weisbrod und Andreas Netthoevel gestellte Thema einer Plakatkampagne. 2009 wurde es unter die 100 besten Plakate von Deutschland, Österreich und der Schweiz gewählt. Zurecht, wie ich finde. Gestern habe ich Benjamin Scheurer persönlich kennen gelernt und bin so auf dieses Plakat gestossen.
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