June 18, 1992 / erstellt am:  December 27, 2007
Zitate, Kunst

Gesammelte Zitate zum Thema «Kunst»

«Wir begreifen heute den Künstler nicht mehr als besonders geschickten Kunsthandwerker, sondern als neuschöpferischen Menschen.» (Peter Killer, Konservator des Museums Olten, Kunstkritiker und -redaktor)

«Ein Künstler muss alles erfinden, sich ganz und gar auf das Unbekannte stürzen.» (Antoni Tapies, katalanischer Maler)

«Die Kunst will, solange sie lebendig ist, ewig Neues schaffen, und es ist kein Übermut der Künstler, wenn sie Neues, noch nie Dagewesenes geben, sondern innere Notwendigkeit.» (Jacob Burckhardt, Schweizer Kunsthistoriker 1843)

«Kunstmuseen sind eine Art Schutzzonen für die Kunst.» (Oswald Oberhuber)

«Kunst hilft uns, unsere Stellung in der Welt klarer erkennen zu können, als Mensch, aber auch als Teile einer grösseren Gemeinschaft. Oder wie die Aufklärer sagten, um mit der Göttlichkeit in Berührung zu kommen. Das ist nicht so weit weg von meiner Überzeugung, dass Kunst uns einer höheren Wirklichkeit näher bringt.» (Alberto Alessi, italienischer Designhersteller)

«Als Künstler muss man sich am meisten vor der Routine hüten.» (Paul Stöckli, Schweizer Künstler) Tinguely nannte es Naivität, diesen künstlerischen Tatendrang.

«Die Kunst ist für uns eine Nebenerscheinung unseres Lebens, am Rande unserer gesellschaftlichen Interessen, und wir könnten ganz wohl ohne sie existieren. Sie ist Kultur und Bildung in Anführungszeichen, keine kultische oder sonstige Lebensnotwendigkeit. Sie wird hervorgebracht, kreiert, gemacht, produziert von ein paar Leuten, die so veranlagt sind, dass sie nicht anders können und die deshalb von der Gesellschaft auch nicht unbedingt ganz voll genommen, jedenfalls als Kuriosa angesehen werden. Dem Erfolgreichen allerdings wird gehuldigt, und er wird auch entsprechend honoriert, weil man bei ihm eine Verwandtschaft wittert mit unserem Leistungs- und Profitdenken.» (Otto Müller, Zürcher Bildhauer 1905)

«Der Künstler ist ein Suchender» (Willy Rotzler, Kunstpublizist)

«Es gibt eine merkwürdige Tendenz, bei Kunstwerken alles, was Spass macht, mit Argwohn zu betrachten. Das passt zu einer gewissen Denkrichtung, die gerade in Mode ist und derzufolge das Vergnügen auf jeden Fall zu verachten ist - und des Lobes würdig und - wagen wir ruhig dieses Wort - tugendhaft ist nur die langweilige Arbeit ohne jedes Vergnügen. Wer aus der Tugend einen Gegensatz zum Vergnügen machen will, sucht immer auch eine Kunst einzuführen, die das Vergnügen ausklammert und nur Anstrengung, Tapferkeit, Mühe und so weiter zulässt. Solche Kunstwerke aber sind immer das Gegenteil von Kunst. Dann gibt es auch noch die Leute, die nichts versäumen wollen und von der Kunst verlangen, Kunst zu sein und also Vergnügen zu machen, aber ebenso auch den Bedürfnissen der Tugendhaften zu genügen. So entstehen seltsame Hybriden.» (Jean Dubuffet, französischer Maler und Bildhauer)
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