August 28, 2013 / erstellt am:  August 28, 2013
aufgefallen, Malerei, Kunst, Bildbetrachtung

Klare Formen und Linien in leuchtenden Farben

Die Bilder von Wolfram Scheffel haben sowohl etwas Fotografisches als auch Grafisches an sich. Auch wenn der Künstler angeblich nicht mit Fotografien arbeitet, könnten ihre Ausgangslage durchaus Fotografien sein. Fotografien aus den Ferien, irgendwo im Süden. Angeblich arbeitet der Künstler nur mit einem Skizzenbuch vor Ort und setzt das Gesehene dann nachträglich im Atelier mit Farben auf die Leinwand um. Dabei beschränkt er sich nur auf Farbflächen und Linien, die er zu einem harmonischen Ganzen komponiert. Wie eine grafische Umsetzung, vereinfacht und aufs Wesentliche reduziert. Es sind aneinander gereihte Farbflächen ohne Farbverläufe, die wir in unserem Kopf zu sonnendurchfluteten, mediterranen Landschaften zusammensetzen. Auf beinahe jedem Bild gibt es viel Licht und Schatten, was neben der Perspektive die räumliche Illusion unterstützt. Noch weiter und bis an die Grenzen zur Abstraktion zu gehen, scheint ihn nicht zu interessieren, da die Bilder immer sofort erkennbar bleiben.

Die Bilder sind sehr dekorativ und gefällig. Es gibt keine Brüche oder keine Ungereimtheiten. Idealisiert, wie man sich die Welt gerne vorstellen würde. Menschenleer. Klare Formen und Linien in leuchtenden Farben. Schöner als jede Ferienfotografie. Aber warum auch nicht. Man darf doch träumen dürfen. Gesehen in der Galerie Martin Krebs in Bern.
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