March 31, 2017 / erstellt am: April 1, 2017 gefunden, Bilder, Fotografie, Sammlung
Ein Sammelsurium an Inspiration
Die Wand hätte noch viel grösser sein dürfen. Aber die Wand ist nun mal so gross wie sie eben ist: 250 cm breit und 255 cm hoch. An der Wand hängt ein Sammelsurium an Bildern und Objekten. Bilder, die ich im Verlaufe der Jahre gesammelt habe, ebenso wie die unterschiedlichen Bilderrahmen. Die Objekte sind gesammelte Gegenstände, die flach genug sind um geeignet zu sein an eine Wand zu hängen. Weitere kleine Objekte werden in einer Art Setzkasten hinter Glas vor Staub geschützt. Bilder, Rahmen und Objekte sind also wahre Fundstücke. Wobei ich einige kleine Bilderrahmen noch zusätzlich für das Projekt im Brockenhaus gekauft habe, was ja auch Fundstücke sind. Der grösste Rahmen misst 400 x 300 mm. Der Kleinste 35 x 42 mm.
Es war nicht leicht bei den Bildern eine Auswahl zu treffen, da meine Sammlung bereits 850 Bilder umfasst. So war es eine intuitive Entscheidung, welche Bilder es geschafft haben eingerahmt und aufgehängt zu werden, ohne genau erklären zu können warum. Auf einige Lieblinge musste ich auch verzichten, weil der passende Rahmen schon vergeben war und der Platz beschränkt um weitere Rahmen anzuschaffen. Die meisten Bilder sind Fotografien. Nur zwei grafische Darstellungen bilden die Ausnahme. Es sind Bilder, die mir gefallen. Die mich faszinieren. Die bei mir etwas auslösen. Es sind nicht in erster Linie Bilder, die einfach nur schön sind, wie zum Beispiel ein Bild einer schönen Blume, sondern die besonders sind. Das Skurrile und Absurde überwiegt. Wobei das Formale auch immer eine Rolle spielt. Ähnlich wie bei meinen eigenen Fotografien. Insofern sind es Bilder, die mich für meine eigene Fotografie inspirieren. Die Urheber der Bilder sind mir in den meisten Fällen bekannt, so dass ich jederzeit auf dem Internet schauen kann, ob weitere Bilder entstanden sind, die mir gefallen. Und auch zukünftig werde ich weiter Bilder sammeln, die mir begegnen. So könnte ich theoretisch jederzeit Bilder austauschen und mit anderen ersetzen.
Es gibt viele Möglichkeiten Bilder aufzuhängen. Mein Ziel war es jedoch möglichst viele auf beschränktem Raum aufzuhängen. Einfach wild drauf los Nägel in die Wand schlagen und Bild für Bild entscheiden, welches anschliessen soll, erschien mir nicht zielführend. Eine zeitaufwendige Planung war erforderlich. Massstabgetreu aufgezeichnet konnte ich wie bei einem Puzzle die Bilderrahmen so anordnen und verschieben, dass möglichst wenig Raum verloren geht. Ich achtete darauf, gleiche oder ähnliche Bilderrahmen nicht nebeneinander zu platzieren und zwischen Hoch- und Querformaten abzuwechseln. Zwangsläufig ergaben sich so imaginäre Linien, an denen sich die Bilderrahmen orientieren. Ausgangslage war ein imaginäres Kreuz, was mir auch das nachträgliche Aufhängen erleichterte. Die Delfter Keramikkachel fiel übrigens bereits einen Tag später auf den Boden und zerbrach in Scherben, die nachträglich wieder zusammengeklebt werden mussten.
«Diese Variante der opulenten Bildaufhängung verdankt ihren Namen der berühmten Sankt Petersburger Eremitage: in dem heutigen Museum, dem ehemaligen Hauptsitz der russischen Zaren, sind in über 350 Sälen 60000 Kunstwerke ausgestellt. Diese sind alle besonders eng, zum Teil auch bis zur Decke, aneinander gereiht – so entstand der Begriff Petersburger Hängung. Im 18. Jahrhundert fand man diese Komposition der Gemälde aber auch in vielen Salons des Adels, deshalb wird sie auch oft Salonhängung genannt. Bei der Petersburger Hängung zählte ursprünglich nicht unbedingt das einzelne Bild, sondern sollte den Betrachter die Vielfalt und Opulenz der Bilder überwältigen. Doch zeigt die bedeutendste Sammlung des russischen Kunstmuseums, dass es bei der Petersburger um viel mehr geht, als nur den eigenen Reichtum zu zeigen: es ist die perfekte Möglichkeit die Vielfalt der unterschiedlichsten Kunstwerke in einer gesamten Einheit zu präsentieren.» (Lea Marquardt für Westwing Home and Living Magazin)
6 Objekte - Wegweiser Kunstmuseum Thun - Mercedes-Stern - oxidierter Silberteller - Schokoladenosterhasengussform - Würfelmosaikspiel - Keramikkachel in Delfter Blau 43 Wechselrahmen 6 fixe Bilderrahmen 1 Setzkasten hinter Glas 64 Stahlnägel
Die Wand müsste 15 Mal so gross sein, wenn ich alle 850 Bilder in gleicher Art und Weise einrahmen und aufhängen wollte. Das bräuchte eine Wand von ca. 18 Metern Breite und 5 Metern Höhe. Der Betrachter könnte die Bilder ganz oben nur mit einem Fernglas betrachten. Eine tolle Vorstellung, die ich schon lange mit mir herumtrage. Bilderflut räumlich erfahrbar gemacht. Bis ich dieses Projekt umsetzten kann, muss ich mich mit meiner kleinen Wand zufrieden geben. Hierzu ist das Fernglas leider nicht nötig.
01 «real or fake», Fotograf leider unbekannt 13.5 x 18.5 cm 02 «wenn nicht heute, dann morgen» von Adrian Paci 26.2 x 21.3 cm 03 «Unter den Dingen» von Gilbert Garcin 28 x 22 cm 04 «Zipper» von Wieteke de Kogel 10.4 x 15.6 cm 05 «Schiffsbug» von Bjarne Skogvik 19.5 x 25.5 cm 06 «Rutschgefahr» von Kerry Skarbakka 24.5 x 30.5 cm 07 «Spiegeleikatze», Fotograf leider unbekannt 25.3 x 25.3 cm 08 «diagonal» von Fan Ho 19.7 x 25.7 cm 09 «stilles Örtchen» von Nicole Stadelmann 25 x 19.2 cm 10 «clean» von Maria Svarbova 40.5 x 30.5 cm 11 «My White Knight» von Scarlett Hooft Graafland 26.5 x 20.5 cm 12 «auf allen vieren» von Marek Chaloupka 17.2 x 22.5 cm 13 «change the world» von Gilbert Garcin 24.4 x 18.3 cm 14 «Schneehasen» von Andrea Galvani 24.5 x 18.5 cm 15 «auf vier Pfoten» von Andrius Burba 10.5 x 15.5 cm 16 «Trent Ford» von Mario Testino 10.4 x 15.6 cm 17 «Vertrauen ist gut…», Fotograf leider unbekannt 27 x 21 cm 18 «Venice» von Franco Fontana 23.5 x 29.5 cm 19 «speed bike» von Allan Peters 31.5 x 23 cm 20 «overdressed» von Imke Panhuijzen 26.8 x 32.8 cm 21 «DOG TV» von Philip-Lorca diCorcia 33 x 24.2 cm 22 «turtle» von Christian Vizl 25.3 x 25.3 cm 23 «Pennywise», Fotograf leider unbekannt 25 x 31 cm 24 «pattern» von Ian Michael Rousey 24.2 x 33 cm 25 «urban art» von Michael Penderson 12.5 x 17.4 cm 26 «Flamingo» von Emilio Sigrist 30.5 x 36.5 cm 27 «Blumenmädchen», Fotograf leider unbekannt 9.8 x 12.4 cm 28 «gender studies» von Urs Lüthi 13.5 x 18.5 cm 29 «Verschwiegenheit» von Rodney Graham 24.4 x 18.3 cm 30 «Entdeckung» von Joe Baran 17.4 x 12.5 cm 31 «neugierig» von Devin Washburn 11.8 x 16.8 cm 32 «leichte Brise» von Jan Stromme 26.5 x 20.5 cm 33 «Show Bird» von Luke Stephenson 13.5 x 18.5 cm 34 «la vache qui rit» von Jean-Baptiste Mondino 25.5 x 31.6 cm 35 «Piss» von Tara White 9.8 x 12.8 cm 36 «Augenschutz», Fotograf leider unbekannt 24.5 x 18.5 cm 37 «used and tired» von Alicja Kwade 13.5 x 18.5 cm 38 «Busstop» von David Foster Nass 14.6 x 19.6 cm 39 «Arschgesicht», Fotograf leider unbekannt 17.4 x 12.5 cm 40 «WasserStiefel» von Roman Signer 19.5 x 25.5 cm 41 «Entdeckungsreise» von James Popsys 18.4 x 24.5 cm 42 «Seemannstraum» von Ian Munro 29.5 x 23.5 cm 43 «I am here» von Jaap Scheeren 24.5 x 18.4 cm
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