Kürzlich ist mir beim Aufräumen diese Postkarte in die Hände geraten. Sie erinnert mich an meine Ausbildung als Grafiker an der Schule für Gestaltung in Biel. In meiner Dokumentation zur Ausbildung fand ich folgende Aufgabenstellung:
Du entwirfst auf dem Format einer Postkarte (A6) einen Ausschneidebogen. Mit Schere, Cutter und Leim ist das Objekt zum Thema Architektur herstellbar. Wichtig ist, dass du mit dem Werkstoff «dünner Karton», Offset 160g/m2 ca., arbeitest. Also nicht die Komplexität des Kartonobjekts ist ausschlaggebend, sondern der materialgerechte Umgang mit dem Werkstoff. Im Klartext heisst das: Nichtmachbare Objekte wie Kugeln etc. sind nicht gefragt. Die Postkarte trägt auf der Schauseite die Elemente deiner Architektur, auf der Rückseite ist das Adressfeld, die Anleitung zum kleben oder stecken und Platz zum schreiben vorhanden. Die Karte ist im Zweifarbendruck, schwarz und eine Buntfarbe, konzipiert.
Noch gänzlich ohne Computer, sondern von Hand entstand dieser Ausschneidebogen im Postkartenformat. Heute, 18 Jahre später, ist dies für mich kaum noch vorstellbar. Aber gerade die kleinen Unexaktheiten, die zwangsläufig auf diesem kleinen Format von Hand entstanden sind, verleihen dieser Postkarte einen gewissen Charme. Ausgeschnitten und zusammengeklebt, hat das Kartonmodell übrigens bestens funktioniert. Eine schöne Erinnerung.
