February 3, 2008 / erstellt am:  June 29, 2008
Gedanken, Design

Gedanken zu Design

Natürlich habe ich ein ambivalentes Verhältnis zu Design. Einerseits beschäftige ich mich tagtäglich bei teo jakob damit und finde gutes Design bzw. die Entstehung von gutem Design ist sehr spannend. Intelligente Menschen suchen intelligente Lösungen für alltägliche Probleme und berücksichtigen dabei sowohl die schöne Form, wie die gute Funktionalität. Andererseits dreht es sich nur um materielle Werte, obwohl mir das Menschliche eigentlich wichtiger erscheint. Materielle Werte, die auch viel mit Prestige und Statussymbolen zu tun haben. Gewisse Menschen kaufen Design um zu zeigen, dass sie Geschmack haben und weil sie es sich leisten können.

Mit Design wird auch häufig Snobismus in Verbindung gebracht. Diese Überheblichkeit äussert sich durch den Willen sich von anderen abgrenzen und mit Design sichtbar machen zu wollen. Seht her ich bin stilvoll und weiss was gutes Design ist und kann es mir auch leisten. Ein solcher Wichtigtuer fühlt sich besser als die anderen und es lässt sich auch nur schwer mit ihm über Werte reden, weil er ja sowieso die Weisheit mit Löffeln gefressen hat. Allerdings muss ich sagen, dass ich solch snobistischen Leuten nur sehr wenig begegnet bin, oder vielleicht habe ich es auch nicht sogleich erkannt.

Bei Design geht es auch um die Freude an schönen Dingen, wobei noch zu definieren wäre, was wir als schön erachten. Ich glaube wir lernen bereits in frühen Jahren was als schön bezeichnet wird. Und so gibt es einen gesellschaftlichen Konsens, der nur im Bereich Kunst ab und zu kritisch hinterfragt wird. Aus diesem Konsens schustern sich die Leute ein vermeintlich eigenes Schönheitsbild zusammen in dem sie zum Beispiel blau schöner finden als rot. Diese absolut irrelevante Festlegung auf eine Geschmacksrichtung soll Identität und Individualität schaffen. Ich bin einzigartig, weil ich weiss, was mir gefällt. Darum lässt sich über Geschmack auch nicht streiten, weil es keine rationalen Kriterien dafür gibt. Je länger ich mit Design zu tun habe, habe ich mich davon distanziert immer gleich eine Wertung vorzunehmen. Natürlich mache ich oft dieses Spiel mit der Geschmacksfestlegung mit, in dem ich mich äussere, was mir gefällt und was nicht. Aber solche Gespräche sind meistens sehr oberflächlich und auch langweilig.

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