September 3, 2005 / erstellt am:  December 30, 2007
Unfall, Sport, Achillessehne / Bewertung: 5

Wenn die Achillessehne reisst, gibt es einen lauten Knall

Während dem ersten Spiel bei einem Volleyballturnier in Mailand riss ich mir meine linke Achillessehne. Natürlich war es Eigenverschulden, weil ich mich vor dem Spiel zu wenig aufgewärmt hatte. Erstaunlicherweise hielten sich die Schmerzen in Grenzen. Ich wusste sofort, dass da etwas gerissen war, humpelte dann aber noch den ganzen Tag auf einem Bein herum. Erst in der Nacht, als das Bein anschwoll und ich das Gefühl hatte, ich hätte überhaupt nicht geschlafen, kamen Schmerzen auf. Darum änderten wir unsere Ferienpläne und reisten eine Woche früher als geplant statt in den Süden wieder nach Hause. Im Spital Sonnenhof in Bern bei der Notfallaufnahme wurde schnell folgende Diagnose gestellt: 

Befund beim oberen Sprunggelenk links ap/lat: 
Intakter Malleolus medialis und lateralis. Kein Volkmannsches Dreieck. Kongruentes OSG und USG. Kein Hinweis für einen ossären Bandausriss. Weichteilschwellung über dem Malleolus medialis und lateralis. Kleines Os peronaeum. Kein Frakturnachweis. Vollständige Achillessehnenruptur im proximalen Drittel. Dehiszenz der Sehnenenden in Plantarelevation von 2,2 cm, in Plantarflexion von 1,1 cm. Hämatom zwischen den Sehnenenden. Der muskulo-tendinöse Übergang sowie der Ansatz am Calcaneus stellen sich regelrecht dar. 

Damit sich die Sehnen nicht zurückziehen wurde relativ schnell operiert. Der Anästesist erklärte mir im voraus der Narkose und riet mir zu einer Spinalanästesie und keiner Vollnarkose. Bei dieser Narkose im Rückenmark werden nur der Unterleib und die Beine betäubt. Allerdings erhielt ich vor der Operation eine Belämmerungspille, die so stark war, dass die ganze Operation für mich wie unter Vollnarkose ablief - ich bemerkte überhaupt nichts. Die Genesungsphase mit abnehmbarem Gips und später Spezialschuhen mit Keileinlagen dauerte ziemlich lange. Obwohl ich überrascht war, wie schnell ich das linke Bein wieder belasten sollte. Trotz Krücken und Physiotherapie konnte ich nach einer Woche wieder ins Büro arbeiten gehen. Natürlich ist so eine Verletzung mit Operation ein einschneidendes Erlebnis, da ich seit meiner Geburt nie mehr im Spital war.
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