February 28, 2003 / erstellt am:  December 18, 2007
Kunst, Kunstauffassungen / Bewertung: 6

Gedanken(-fragmente) zu Kunst

Stereotypen:
In der Kunstwelt gibt es Stereotypen, die immer wieder auftauchen, wenn es um Kunst geht.
 
Der Künstler wird von der Muse geküsst.
Was der kann, kann ich doch auch.
Die Kunst wird von etwas Geheimnisvollem umgeben.
Ein Künstler muss malen können.
 
Verschiedene Kunstauffassungen:
Es sind Kunstauffassungen, die z.T. so formuliert werden, aber auch solche, die niemand zugeben würde. Es sind nicht alles meine Kunstauffassungen!!!
 
(gute) Kunst ist...
...das Abbild der Wirklichkeit
...die Idealisierung der Wirklichkeit
...Visualisierung einer Idee
...Business
...was sich verkaufen lässt
...Spiel mit Farb und Form
...wenn es eine politische Aussage hat
...wenn ich dadurch meinen Wert steigern kann
...wenn es möglichst vielen Leuten gefällt
...wenn es nur wenigen, dafür ganz speziellen Leuten gefällt
...wenn es neu ist
...wenn ein Fachmann (?) sagt, dass es gute Kunst ist
...was in Museen und Galerien hängt
...wenn sich jemand längere Zeit mit etwas auseinandersetzt und dies anderen auf irgendeine Art und Weise mitteilt. (wertfreie, neutrale Formulierung)
 
Meine Auffassungen und Erkenntnisse:
Absolute Freiheit ist unerträglich bzw. unmöglich und gar nicht erstrebenswert.
Wir schränken uns selber ständig ein oder werden durch äussere Einflüsse eingeschränkt.
 
Mich fasziniert bei der Kunst mehr die Intention des Künstlers/der Künstlerin, als das eigentliche Produkt. Warum setzt sich jemand genau mit dem über längere Zeit auseinander. Was sind die Beweggründe, was ist die Motivation.
 
Lange wollte ich bei mir zu Hause auch keine Bilder aufhängen, weil sie mir nicht wichtig sind, weil mir das Endprodukt nicht wichtig ist.
 
Wenn jemand sagt, das gefällt mir, ist bei mir die Diskussion beendet. Über Geschmack lässt sich nicht streiten. Das interessiert mich dann auch nicht.
 
Es gibt kein selbst, unsere Empfindungen werden nur von aussen beeinflusst. Diese Aussage scheint sehr destruktiv zu sein. Demzufolge gibt es auch keine Kreativität, wie sie allgemeingültig verstanden wird, dass eine Person etwas aus sich selbst kreiert. Kreativität ist immer das Neuzusammenstellen (outputs) von äusseren Beeinflussungen (inputs).
 
Ich will nicht mehr werten, das ist gut - das ist schlecht, obwohl ich von aussen immer wieder dazu gedrängt werde eine Wertung vorzunehmen. Vor allem, wenn man etwas neu kennen lernt, soll man zuerst alles wertfrei (vorurteilslos) annehmen, betrachten. Die Wertung kommt erst viel später, wenn überhaupt.
 
Es gibt nie etwas absolut Gültiges, so wie es auch die absolute Wahrheit nicht gibt. Der soeben geschriebene Satz gibt bereits vor, absolut gültig zu sein, was er jedoch nicht ist. Es ist nur eine Aussage einer Person, die das so denkt oder so empfindet. Eigentlich muss man sich bei jeder Aussage hinterfragen, ob es wahr ist oder nicht bzw. ob es nur für die eigene Person wahr ist oder für alle.
 
Ständig auf der Suche nach neuen Erkenntnissen
 
Die suche nach der Wahrheit begleitet den Menschen schon lange.
 
Ist der kreative Akt nicht immer der banale Versuch um zu Anerkennung zu gelangen?
 
Ordnen, werten, aufschreiben sind Themen die mich stark beschäftigen. Ordnung in etwas hineinbringen, damit man es besser versteht.
 
Idee: Ein Lexikon meiner Weltanschauungen. Es besteht die Gefahr, dass es zu reiner Hirnwixerei verkommt.
 
Sobald man etwas aufschreibt, entsteht der heimliche Wunsch, dass es von anderen gelesen wird. Das ist ja nichts Schlimmes, aber es verbirgt eine unbekannte Komponente, weil man ja zu diesem Zeitpunkt nicht weiss, ob es von anderen gelesen wird. Diese unbekannte Komponente ist nicht fassbar, man kann es sich nicht vorstellen (Wer liest es? Was denkt sich diese Person dabei? Wird das Aufgeschriebene so verstanden, wie es der Schreiber oder die Schreiberin gemeint hat?), was das Aufgeschriebene immer problemtisch macht.
 
Sobald man etwas veröffentlicht, wird dieser Wunsch konkret, dann will man ganz bewusst, dass andere es lesen können.
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