July 1, 1996 / erstellt am:  December 30, 2007
Gebrauchsgrafik, Werbung / Bewertung: 2

Zu schön für billige Werbung

Viel habe ich nicht aufbewahrt von der kurzen Zeit bei der Werbeagentur «Funtom» in Bern. Weil ich in den 6 Monaten nicht viel produzierte oder weil ich fand, es sei zu wenig würdig um aufbewahrt zu werden. 

Beim Anstellungsgespräch zu meiner ersten Arbeitsstelle als Grafiker wurde mir gesagt, dass ich nur wenn Not am Mann ist, bei den aufwändigen Prospekten für «Radio TV Steiner» mitarbeiten müsse. Allerdings war ziemlich oft Not am Mann und ich musste ebenfalls bei dieser undankbaren Arbeit mithelfen. Undankbar deshalb, weil die Arbeit ziemlich knifflig war, aber das Endprodukt nicht wirklich schön, dass man es mit Stolz vorgezeigt hätte - alltägliche Gebrauchsgrafik eben. Dabei war es zum Teil schwierig alle Texte und Bilder auf eine Seite zu bekommen und dabei auch noch vorgegebene Grössenverhältnisse zu beachten und das Ganze in drei Sprachen. 

Mehrmals war ich auch zuständig für die Ladendekorationen. Dabei erinnere ich mich an meine Vorschläge für die Weihnachtsdekoration, die abgelehnt wurden, weil sie zu schön waren. Es sollte billiger aussehen, damit die Kunden den Eindruck haben, die verkaufte Ware sei auch billig. Obwohl ich mit der Arbeit nicht wirklich glücklich war, muss ich wohl zugeben, dass ich trotz allem viel gelernt habe, was sich jedoch erst später herausstellte.
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