October 1, 2009 / erstellt am: October 1, 2009 gefunden, gelesen, Buch, Krimi, Lektüre
Verblendung macht süchtig nach mehr
Endlich wieder mal ein Buch, das mich beim Lesen völlig gefesselt hat und das ich stellenweise kaum weglegen wollte. Es ist ein Wirtschaftsthriller, Krimi, Familiengeschichte und Sozialdrama in einem ohne überladen oder zu konstruiert zu wirken. Die komplexe und spannende Geschichte dieses mehrschichtigen Romans ist in einer einfachen und klarverständlichen Sprache geschrieben ohne diesen meist überhöhten Anspruch Literatur sein zu wollen. Über 690 Seiten führt einen der schwedische Autor Stieg Larsson, der leider bereits 2004 einem Herzinfarkt erlegen ist, immer wieder auf falsche Fährten, in Untiefen und Abgründe. Dank dieser flüssigen Sprache kam bei mir nie das Gefühl der Langatmigkeit oder Langeweile auf, auch wenn gerade zu Beginn des Buches viele ausführliche Beschreibungen die eigentliche Handlung aufhielten.
Der Spannungsbogen bezieht sich nicht nur auf die eigentliche Handlung sondern ist in den eigenwilligen und mit viel Charme perfekt beschriebenen Charakteren angelegt, auch wenn die eine Hauptperson (Lisbeth Salander) mit ihrem schwierigen Charakter und all den Fähigkeiten vielleicht etwas unglaubwürdig erscheinen mag. Auch den Vorwurf des Klischeehaften mag ich nur teilweise gelten, da es nun mal so ist, dass wir uns öfters klischeehaft verhalten als es uns selber lieb ist. Das Productplacement fiel mir als solches erst gar nicht auf, sondern liess für mich die Geschichte noch realer wirken.
Es überrascht mich nicht, dass dieser Bestseller bereits verfilmt wurde und auch Band zwei und drei der Romantrilogie in Vorbereitung sind, die ich nun natürlich auch unbedingt lesen will, da sie angeblich noch besser sein sollen.
PS: Merci Nathalie für den Tipp!
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