December 23, 2010 / erstellt am:  December 24, 2010
aufgefallen, gefallen, Erinnerung, Zeichntrickfilm

Eine Kindheitserinnerung an eine Linie

Jeweils am Samstagabend durften wir als Kinder im Tessiner Fernsehen (TSI - Televisione Svizzera Italiana) «Scacciapensieri» schauen. Ein Kinderprogramm bestehend aus verschiedenen Zeichentrickfilmen, das übrigens seit 1973 bis heute gesendet wird. Eigentlich erstaunlich, wenn man bedenkt, dass wir gar kein italienisch verstehen konnten. Dies war bei einigen Trickfilmen gar nicht notwendig. Obwohl ich immer glaubte, das Geplapper des witzigen Strichmännchens «La Linea» sei Italienisch.

Kürzlich ist mir eine DVD mit einer Sammlung dieser genialen Zeichentrickfilme in die Hände geraten. Nur mit einer weissen Linie auf immer wieder farbwechselnden Hintergründen erzählt uns der italienische Cartoonist Osvaldo Cavandoli die Abenteuer seines Protagonisten und greift dabei mit seiner Hand und seinem Zeichenstift selber immer wieder ins Geschehen ein. Das stets wiederkehrende Dilemma seines kleinen Wichtes ist der Abbruch der Linie, das Innehalten vor der gähnenden Leere, was er jeweils lauthals schimpfend bei seinem eigenen Zeichner beklagte.

Durch die Einfachheit der Zeichnungen, seine Unverwechselbarkeit und nicht zuletzt durch die passende Musik von Franco Godi wurden diese Zeichentrickfilme weltbekannt. Heute sind einzelne Episoden auf dem Internet (YouTube) zu finden.
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