December 15, 2012 / erstellt am:  December 15, 2012
aufgefallen, gefallen, Kunst, Skulptur

Schattenskulpturen von Kumi Yamashita

Man müsste die einfachen aber faszinierenden Schattenskulpturen von Kumi Yamashhita in echt sehen um zu glauben, dass sie echt sind. Eine Fotografie birgt die Möglichkeit der Fälschung mit Photoshop in sich. Dem Video glaubt man schon eher.
Die japanische Künstlerin nimmt ein einfaches Stück Papier und verformt es so, dass durch eine einzelne Lichtquelle im Schattenwurf des Streiflichtes an der Wand eine Silhouette eines Gesichtes entsteht. Mit der japanischen Papierfaltkunst Origami hat es nur insofern etwas zu tun, dass sie meistens die quadratischen Origami-Papiere und keine Schnitte und keinen Klebstoff verwendet ausser für die Befestigung an der Wand. Um das Ganze doch etwas stabiler zu machen, verwendete sie auch quadratische Blätter aus Aluminium.

«Ich brauche normalerweise eine halbe Stunde, um ein solches Gesicht zu machen. Mit sanftem Druck und sehr vorsichtig biege ich das Papier. Man muss aufpassen, dass man es nicht zu fest anfasst. Die Gesichter sind sehr zerbrechlich. Wenn irgendjemand sie berührt, dann war's das.» sagt sie in einem Interview von Spiegel online.

Einmal mehr fasziniert mich die Einfachheit der Idee. Ihre Umsetzung hingegen braucht einiges gestalterisches Talent und handwerkliches Geschick, erst recht, wenn man aus der Silhouette ein bekanntes Gesicht erkennen kann. Auch ihre anderen Schattenskulpturen faszinieren, die auf ihrer Website dokumentiert sind. So werden zum Beispiel aus 60 rotierenden Papierschablonen im Schattenwurf zwei sprechende Gesichter an der Wand. «My name is Sylvia» sollen sie sagen, wenn man Lippenlesen könnte.


Shadow Dialogue by Kumi Yamashita


Kumi Yamashita wurde 1968 in Takasaki in Japan geboren und zog mit 16 Jahren in die USA um Kunst zu studieren. Sie erhielt ihren BFA (Bachelor of Fine Arts) am «Cornish College of the Arts» in Seattle, Washington. Etwas später graduierte sie zum Master of Fine Arts (MFA) an der «Glasgow School of Art» in Grossbritannien. Heute lebt und arbeitet sie in New York.
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