August 9, 2014 / erstellt am: August 9, 2014
aufgefallen, gefallen, Kunst, Illustration, Portrait

Die konstruierte Vermessung der Visage

Der Schweizer Graffiti-Künstler und Illustrator Ata Bozaci schafft mit seinen digitalen Portraits sein eigenes Facebook. Die meist symmetrisch konstruierten Gesichter bestehen aus Linien, Kreisen und unzähligen Farbflächen, die in ihrer Gesamtheit ein überraschend realistisch wirkendes Portrait ergeben. Dabei bestehen die Vektor-Illustrationen nur aus geometrisch abstrakten Formen, die sich überlappen oder exakt aneinandergrenzen. Grafisch vereinfacht und auf das Wesentliche reduziert. In Anlehnung an das berühmte Zitat «15 minutes of fame» von Andy Warhol nennt Bozaci seine Portraitgalerie «15 seconds of fame».

Aufgewachsen ist Bozaci (geboren 1974) als Kind türkischer Einwanderer in beengten Verhältnissen in Burgdorf. Die Begeisterung fürs Zeichnen entstand auf Papier, das der Vater von der Arbeit in der Druckerei mitbrachte. Im Alter von 16 Jahren fing Ata Bozaci an, sich für Graffiti zu interessieren, bevor er zwischen 1990 und 1991 in den Vorkurs der Grafikfachklasse an der Schule für Gestaltung Bern und Biel aufgenommen wurde und ein Jahr später seine Ausbildung zum Grafikdesigner machte. Im Verlauf seiner Karriere machte er unter anderem ein Praktikum bei Springer & Jacoby und arbeitet seit 2002 als freier Künstler und Illustrator, bevor er sich mit seiner eigenen Firma »Atalier Gmbh« selbstständig machte. Der Ritterschlag kam dann 2007 als er von Gunter Sachs, seines Zeichens passionierter Kunstsammler und -Förderer, gebeten wurde dessen private Residenz am Wörthersee mit 10 Wandgemälden neu zu gestalten. Seit 2008 kollaboriert Ata Bozaci mit der Galerie Springman und hat schon mehrere Aufträge für größere Firmen ausführen können. Im Juni 2011 kam Ata Bozacis erstes illustriertes Buch «BLACK INK» raus, in welchem er Papier mit schwarzer Tinte Leben einhauchte. Heute lebt und arbeitet er in Küsnacht am Zürichsee.

Auf Wunsch und gegen Bezahlung kann man ihm eigene Portraitfotografien zusenden (mail@atabozaci.com), die er dann in seinem eigenwilligen Stil umsetzt.