September 9, 2018 / erstellt am:  September 14, 2018
aufgefallen, gefallen, Facebook

Nicht nur Elvis – auch Erich lebt!

Am 29. Mai 1994 starb Erich Honecker in Santiago de Chile – das glaubt die Welt bis heute. In Wahrheit jedoch war sein Tod nur vorgetäuscht und so lebt der ehemalige Staatschef der DDR zusammen mit seiner Frau Margot putzfidel weiter im südmerikanischen Exil. Das würde wahrscheinlich niemand bemerken, wenn Erich Honecker nicht immer wieder seine scharfsinnigen Kommentare zum aktuellen Weltgeschehen auf Facebook äussern würde. Nebenbei plaudert der unverbesserliche Rechthaber auch immer wieder aus seinem Privatleben und schildert offenherzig seine Nöte und Sorgen:

«Margot und ich warten schon gespannt auf das Ergebnis der Präsidentschaftswahl in Russland. Zum Wahlsieg gratuliert haben wir dem Genossen Putin ja zum Glück schon in der vergangenen Woche.» (18. März 2018)

«Ich will ganz ehrlich sein: Es gab Zeiten in unserer Ehe, da habe ich mich gefühlt wie in einer Diktatur.» (29. März 2018)

«Margot und ich verfolgen nun schon seit Tagen Donald Trump auf diesem so genannten Twitter. Wir wollen ihm ja wirklich nicht zu nahe treten. Aber ich muss ganz ehrlich sagen: Wir werden den Verdacht nicht los, dass es sich bei den von ihm veröffentlichten Tweets um Satire handelt. Und das wäre ja wohl wirklich eine Ungeheuerlichkeit. Margot sieht das ganz genauso.» (21. November 2016)

Auch Erich Honecker ist im Kapitalismus angekommen. Denn bei genauerer Betrachtung seines Facebook-Profils sieht man, dass es sich um Werbung für ein Buch handelt. Es sind die geheimen Tagebücher, die er zwischen 1994 und 2015 geschrieben hatte. Diese Aufzeichnungen verdanken wir seinem ehemaligen Chauffeur Jorge Nicolas Sanchez Rodriguez, der per Zufall und durch ein Missverständnis diese Tagebücher in die Hände bekam und sie veröffentlichte. Zugegeben könnte es sich auch um eine Fälschung handeln, wie bereits bei den Hitler-Tagebüchern. Aber wer will das schon so genau wissen.

Kaum der Rede wert und nur am Rande erwähnt handelt es sich um eine Satire der beiden Autoren Ralf Heimann und Daniel Wichmann. Viel wichtiger ist, dass es die DDR nicht mehr gibt und Herr Honecker nichts mehr zu sagen hat und trotzdem hoffentlich noch lange auf Facebook weiter posten wird. Denn seine Kommentare sind einfach zu lustig um wahr zu sein.

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